6. Juni 2008

Schon mal Schilf probiert?

Hier nun Teil 2 unseres Updates (Teil 1 siehe unten!)

Nach La Paz zog es uns dann doch wieder aufs Land. Also gings, endlich an die Hoehe gewoehnt, mit einem Bus ueber den Altiplano (Hochebene der Anden, ca. 3600 m) Richtung Copacabana am Titicaca-See. Die Fahrt war wirklich atemberaubend, denn am Horizont der Hochebene ragten hunderte, nein tausende Meter die schneebedeckten Gipfel der bolivianischen Anden empor - da koennen unsere geliebten Alpen echt einpacken! Eine Seeenge mussten wir zwischendurch getrennt von unserem Bus ueberqueren; der hatte sein eigenes, wackeliges Faehrschiffchen...

From Copacabana

In (nicht "an der") Copacabana angekommen bezogen wir unser nettes Hostal und genossen erstmal den Blick aus den Haengmatten auf den Titicaca-See. Zur Erlaeuterung ein kleiner Exkurs fuer diejenigen, die mehr wissen moechten: der Titicaca-See liegt auf 3810 m in den Anden, der oestliche Teil des Sees gehoert zu Bolivien, der westliche Teil zu Peru, er ist der groesste Hochgebirgssee der Welt, der groesste See Suedamerikas und fast 13mal so gross wie der Bodensee (es lebe Wikipedia). Man fuehlt sich beinah wie am Meer (waeren da nicht diese geilen Berge...)!

From Copacabana

Um uns auf den bevorstehenden Inkatrail zumindest ein bischen einzustimmen, kletterten wir dann gleich auf den Hausberg der Stadt und genossen, mit einer Vielzahl von Copacabanern, die sich hier mit ihren Familien ein Samstagnachmittags-Bierchen genehmigten (sehr sympatisch!), den Blick auf den See.

From Copacabana

Das wirkliche Training folgte allerdings am naechsten Tag, an dem wir von Copacabana aus einen 17km-Marsch nach Yampupata unternahmen, um von dort aus auf die beruehmte Isla del Sol geschiffert zu werden. Der Weg entlang am Titicaca-See war wirklich ein Erlebnis: vorbei an super freundlichen einheimischen Bauern, die ihre Ernte auf dem eigenen Ruecken oder dem Ruecken ihrer Lamas einfuhren, Fischern und deren Fischzuchten, Schaf- und Viehhirten, ueber alte Inkawege kletternd... alles war dabei.

From Copacabana

In Yampuputa wurden wir von einem netten Bolivianer in dessen klapprigem Motorboot auf die Isal del Sol gefahren, auf der es dann die ersten Relikte der Inkas zu begutachten gab.

From Copacabana

From Copacabana

Nach gut 6 Stunden beeindruckender Landschaften und einigen bewaeltigten Hoehenmetern merkten wir dann doch wieder die Hoehe - anstrengender als zu Hause ;-) Zur Belohnung gabs abends ein leckeres 1,50 Euro-Menue (Bolivien ist so guenstig!) und einen weiteren Pisco-Sour-Test (nicht so gut...).
Etwas wehmuetig verabschiedeten wir uns am naechsten Tag von Bolivien, das uns mit seinen wahnsinnig freundlichen Menschen und der beindruckenden Natur in dieser sehr kurzen Zeit doch sehr ans Herz gewachsen ist... Unser naechster Halt war Puno, eine kleine eher haessliche Hafenstadt am Titicaca-See, allerdings auf der peruanischen Seite. Und auch hier: super nette Menschen, die allerdings schon wesentlich mehr auf Touristen eingestellt sind als im nur einige Kilometer entfernten Bolivien. Von Puno aus nahmen wir ein Boot zu den weltweit einmaligen "Islas Flotantes", den schwimmenden Inseln.

From Puno

Die ca. 50 Inseln sind aus Wurzelballen und Schilf gebaut (in etwa so)...

From Puno

und sind mittlerweile ein Art lebendiges Museum fuer viiiiiele Touristen. Dennoch: sehr beeindruckend! Und das Schilf dient nicht nur als Baumaterial fuer die Inseln, Haeuser und Boote...

From Puno

(auf denen laesst es sich uebrigens sehr angenehm fahren - wir fuehlten uns sicherer als auf dem Motorboot...), sondern auch als Nahrungsmittel...

From Puno

Allerdings schmeckt das Innere des Schilffs nach nichts (ist aber sehr gesund, da sehr jodhaltig!)... Umso besser schmeckt dafuer die "Trucha", die im Titicaca-See lebende und gezuechtete Riesenforelle, sowie das Alpaca ;-)

Nun sind wir seit einem Tag in Cusco und bereiten uns mental auf den 4-taegigen Inkatrail vor, der am Samstag Morgen um 6 Uhr los geht... Somit verpassen wir LEIDER das erste Deutschlandspiel der EM, also bitte alle kraeftig fuer uns mit anfeuern!!!!

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Prima, dass Ihr die Höhe gut vertragt. Hoffe, dass das EM-Spiel genau so spannend ist, wie Eure Reise. Man muss garnicht ins Stadion, überall public viewing, bei schlechtem Wetter im Zelt. Das ZDF hat die Seebühne in Bregenz dafür gemietet. Von den 140.000 Karten sind schon ca. 120 TSD verkauft. Ihr seht, dass Ihr gut vertreten werdet. Wenn ich wählen könnte EM oder Eure Tour, die Entscheidung wäre ganz einfach. Ganz liebe Grüße, D.

Anonym hat gesagt…

übrigens, es gibt Menschen, die schauen täglich in euren Blog, D.

Anonym hat gesagt…

Geniale Bilder, Vieles kam uns doch sehr bekannt vor (alles ab La Paz).
Ueberlegen uns, ob wir auch diese Jeep-Tour machen sollen (in 3 Wochen, juhuuu!).
Koennt ihr uns die empfehlen und wenn ja, brauchen wir eigene Schlafsaecke?
Eure Bilder sind wirklich beeindruckend, wuerden am liebsten sofort los!!! Viel Spass auf dem Inka-Trail!