5. Juni 2008

Das Salz in der Suppe

So, Freunde des Blogs, es gibt mal wieder Einiges zu berichten. Nochmal ein kleiner Nachtrag zur Laguna Cejas. Es handelt sich bei der Lagune um einen Vulkankrater mitten in der Atacama (Salz-) Wueste. Das Wasser ist sehr salzhaltig und deshalb kann man nicht untergehen, was angesichts der Tiefe des Vulkankraters (so 7km?!) auch ganz beruhigend ist. Weiterhin ist es ziemlich seltsam da drin zu schwimmen, da die obere Wasserschicht (ca 5-10cm) a...kalt ist und nur das Wasser darunter schoen durch den Vulkan aufgeheizt ist. Man ist also staendig dabei, sich mit den Haenden warmes Wasser von unten zuzuwedeln.
Ok, am naechsten Morgen haben wir die Atacamawueste und damit auch Chile dann endgueltig hinter uns gelassen und sind auf einer 3-taegigen Jeeptour gen Bolivien aufgebrochen. Und schon ca 1h nach Abfahrt kamen wir am suessen bolivianischen Grenzposten auf ca. 4200m Hoehe an...

From Salar de Uyuni

... und das sollte dann auch fuer die naechsten Tage so eine Art Richthoehe werden. Zum Glueck haben wir uns relativ gut an die duenne Luft gewoehnt und haben nicht zu sehr unter der Hoehenkrankheit gelitten. Die Jeeptour war uebrigens ihr Geld wert! Zunaechst ging die Fahrt durch eine Art Mars-Landschaft vorbei an hunderten von teils aktiven Vulkanen und Bergen, die durch die grossen Schwefelvorkommen in verschiedenen Rottoenen gefaerbt sind. Die Vulkane sieht man uebrigens auch sehr eindrucksvoll in der Satellitenansicht unserer Reise auf der Weltkarte (Googlemap) - einfach mal auf die Strecke einzoomen! Kurz nach Erreichen des hoechsten Punkts auf unserer Wuestentour (5000m!!!) kamen wir an einem schlammig blubbernden, nach Schwefel stinkenden Geysirfeld vorbei. Dann gabs ein entspannendes Bad in einer heissen Quelle mit netter Aussicht...

From Salar de Uyuni

Ausserdem gab es jede Menge Lagunen zu bestaunen, darunter die Laguna Verde (durch oxidiertes Kupfer entsteht die gruene Farbe)...

From Salar de Uyuni

... und die Laguna Colorada...

From Salar de Uyuni

... wo wir dann auch (auf 4.300m) die erste Nacht in einer "very basic" Unterkunft verbracht haben. "Very basic" heisst, dass es auch drinnen kaum ueber null Grad hatte und wir durch die Temperatur und die duenne Luft einen ziemlich leichten Schlaf hatten. Was "very basic" bei den sanitaeren Anlagen zu bedeuten hatte, moechte ich hier jetzt lieber nicht ausbreiten - wir waren aber doch froh, als wir am naechsten Tag endlich wieder aufbrachen! Am zweiten Tag (ca. 7 Stunden Jeepfahrt) hatten wir leider etwas Pech mit dem Wetter (starker Wind) aber es gab auch wenig Highlights mal abgesehen von dem "Steinbaum"...

From Salar de Uyuni

... und einem "Geisterdorf"...

From Salar de Uyuni

...das auf der Bahnstrecke zwischen Calama (Chile) und Uyuni (Bolivien) liegt und inzwischen nur noch von ein paar Familien bewohnt ist.
Der dritte Tag war dann wieder der absolute Hammer, als wir mit dem Jeep mitten durch die "Salar de Uyuni" (die Salzwueste von Uyuni) gefahren sind! Die Nacht davor war wesentlich angenehmer (lauwarme Duschen) und endlich kein dauerndes Geruckel mehr (die zwei Tage davor waren im Jeep aeusserst anstrengend)! Unser Fahrer versprach uns schon tags zuvor "natuerlichen Asphalt" und brauste dann mit gefuehlten 100km/h ueber den Salzboden (der Tacho funktionierte natuerlich nicht - nur immer mal wieder ein hektisches Zucken). Der Boden der Salar sieht so aus:

From Salar de Uyuni

Highlight in der Salar war eine Insel namens Incahuasi mit tausend Kakteen, von deren Gipfel aus man sich einen guten Eindruck ueber die Ausmasse der Salar machen konnte.

From Salar de Uyuni

Ach ja, das war uebrigens unsere Truppe waehrend der 3 Tage:

From Salar de Uyuni

V.l.n.r.: Charlotte und Rebecca , zwei nette Englaenderinnen (wirklich!), Doro (unser bolivianischer Fahrer) und wir zwei.
Schliesslich waren wir am 3. Tag um ca 13h im wunderschoenen (IRONIE!) Uyuni angekommen und unser erster Gedanke war gleich: WEG HIER! Leider mussten wir bald feststellen, dass der angeblich beste und sicherste Bus (da nur fuer Touristen) nach La Paz fuer diesen Abend schon ausgebucht war. Also entschieden wir uns kurzer Hand fuer einen "Publico", einen oeffentlichen Bus, der sich aber auch als recht sicher und relativ komfortabel herausstellen sollte. Vor allem war er aber VIEL billiger ;-) und da die Strecke nach La Paz sowieso zur Haelfte aus schlechter Schotter-"strasse" besteht, haben wir auf der 10 stuendigen Nachtfahrt eh kaum ein Auge geschlossen.
Voellig erledigt kamen wir dann dementsprechend auch in La Paz an und haben es gerade noch geschafft, uns in ein einigermassen vertrauenserweckendes Taxi zu setzen und zum auserkorenen Hotel zu fahren (danke uebrigens fuer der Hotel Neira-Tipp, Sebastian und Kathrin!!!). Nach den 3 letzten Naechten hatten wir uns schliesslich eine gute Unterkunft verdient - und haben im Hotel angelangt gleich mal 4 Stunden geschlafen. Wieder einigermassen fit, blieb uns dann noch ein ganzer Nachmittag, um La Paz "abzuhaken". Da wir ja bekanntermassen laenger als geplant in der Atacamawueste waren, mussten wir unseren Aufenthalt in Bolivien leider etwas straffen und sind deshalb nur eine Nacht in La Paz geblieben. Wir haben aber immerhin einen sehr interessanten Stadtspaziergang, vorbei am Hexenmarkt mit Lamafoeten...

From La Paz

...(bringen wohl Glueck und Reichtum, wenn man sie beim Hausbau unter der Tuerschwelle vergraebt - wer will welche mitgebracht bekommen??), hell erleuchteten Elektronikartikelstaenden und an diversen weiteren Maerkten absolviert. OK, wir sind kurzzeitig in einen totalen Kaufrausch verfallen und haben uns mit Lamamuetzen, Kappen, Sonnenbrillen, Schals und weiteren Souveniers eingedeckt. Hier unsere beiden neuen Traveler-Alter-Egos:

From La Paz

From La Paz

Dann haben wir es auch noch zum beruehmten Aussichtspunkt geschafft und haben den beeindruckenden Blick auf La Paz genossen! Hier nur ein sehr kleiner Ausschnitt der Stadt (der Berg im Hintergrund ist ueber 6000m hoch)!

From La Paz

Lustig waren auch manche politischen Botschaften, die hier so an die Waende gesprayt sind:

From La Paz

Zu Deutsch: "Wenn Evo (Morales - bolivianischer Staatschef) einen Uterus haette, waere die Abtreibung legalisiert und verstaatlicht. gez. Die glaeubigen Frauen."
Die Angst, die wir vor La Paz hatten (man hoert ja immer wieder schlimme Dinge), haben wir dabei zum Glueck sehr schnell abgelegt und haben es einfach mal wieder so richtig genossen, in einer Grossstadt zu sein (ZIVILISATION!!!). Und La Paz haette eigentlich auch wirklich noch ein paar Tage mehr unserer Anwesenheit verdient, aber leider mussten wir am naechsten Tag schon wieder nach Copacabana aufbrechen...
Uebrigens, wir fragen uns manchmal wieviele Leute eigentlich unseren Blog lesen und wuerden uns daher ueber einen kurzen Kommtar sehr freuen! Muss auch nicht kreativ sein - ist unser Blog ja auch nicht immer ;-)

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Wir lesen Euren Blog sehr regelmässig und freuen uns immer etwas über Euren aktuellen Aufenthaltsort zu erfahren. Tut uns sehr leid, dass das heute mit dem telefonieren nicht geklappt hat. Würden uns freuen, wenn es am Mittwoch klappen würde.
Liebe Grüsse und dicker Kuss.
Nico und AN.

Anonym hat gesagt…

Hi, wir lesen immer was ihr so erlebt und finden es total faszinierend und spannend...! Weiter so!
Heute beginnt ja die Fußball-EM und dann haben wir hier wenigstens auch mal etwas Äktschn;-)

Viele liebe Grüße Euch beiden, woimmer ihr auch gerade seid
von den drei Sinnings

Anonym hat gesagt…

Auch in Kranichstein lesen wir euren Blog. Macht Lust auf mehr. Jetzt weiß ich ja, bei wem ich mir Tipps holen kann, wenn ich mal mit dem Rad nach Südamerika will.
Macht weiter so!

Liebe Grüße
Ronya und co