5. Mai 2008

Von Schokobomben und Vulkanausbruechen

Wo waren wir stehen geblieben? Ach ja, Entspannung in Bariloche, dem wunderbar relaxten Oertchen im Argentinischen Seengebiet.


From Bariloche


Hier haben wir es uns also ein paar Tage gut gehen lassen und unsere gestressten Koerper nicht mehr belastet als noetig: einen 30 Min. Aufstieg auf den Cerro Campañero, eine Gondelfahrt auf den Cerro Otto mit Besuch des einzigen Drehrestaurants Argentiniens und ansonsten haben wir uns nicht weit von unserem gemuetlichen Hostal "Pudu" wegbewegt. Allerhoechstens, um im Ortszentrum ein Choripan (ihr erinnert euch, das ist das leckere Broetchen mit gegrillter Chorizowurst) zu kaufen oder in einem der hundert Chocolaterias Riesen-Schokotorten mit heisser Schokolade zu essen.
Doch alles hat ein Ende, so dass wir nach 4 Tagen Bariloche den Morgenbus nach Puerto Montt (Chile) nehmen wollten und uns frueh morgens zum Busbahnhof begaben. Aber der Bus fuhr einfach nicht - abgesagt, bitte den naechsten Bus 3 Stunden spaeter nehmen... Das Warten auf dem Busbahnhof (mit Abstecher zum Gueterbahnhof, auf dem man sich in die 50er Jahre zurueckversetzt fuehlte)...


From Bariloche


wurde dann mit einer einmaligen (und durch den Busfahrer auch sehr unterhaltsamen) Busfahrt durch die Anden belohnt. Hier kann man es schon aushalten!
Von Puerto Montt, einer Stadt, in der man nicht wirklich bleiben moechte, fuhren wir direkt weiter nach Ancud auf der Insel Chiloé. Da wir nach 21 Uhr an unserem Hostal ankamen und am naechsten Tag "Tag der Arbeit" war, prangte an allen Restaurants und Supermaerkten bereits das Schild "Cerrado" (geschlossen). Die nette aeltere Dame, die das Hostal "Lluhaj" (Juchei) fuehrt, zauberte uns spontan aus ihrer Tiefkuehltruhe ein Wiener Schnitzel mit Purée - ein Gaumenschmaus nach der teilweise recht anstrengenden Fahrt und dem langen Tag. Mal wieder fielen wir (im nicht geheizten) Zimmer ins Bett und sofort ins Koma. Unser erster Tag auf Chiloé begann mit einem wunderschoenen Ausblick aus unserem Zimmer auf die Bucht von Ancud (hier der Blick am Abend)...


From Chiloé


und Till heizte gleich das Zimmer mit dem sich in diesem befindlichen Kamin. Nach einer kurzen Hafen- und Stadttour begaben wir uns auf die Suche nach einem Taxi, das uns zu den noerdlich gelegenen Straenden fahren konnte, an denen in den Sommermonaten ganze Pinguinkolonien zu sehen sind. Man kann ja sein Glueck mal versuchen - es sollten noch vereinzelt Exemplare zu sehen sein. Ein freundlicher Chilote nahm uns also in seinem Taxi mit, lud dann noch eine Mutter mit ihrem Kind ein, die auch gerne Pinguine sehen wollten. Die Fahrt war im wahrsten Sinne des Wortes atemberaubend (der Fahrstil erinnerte uns an die der in Rom herumsausenden Taxis - dem Kind wurde nach 5 Minuten kotzuebel...) und fuehrte uns eine halbe Stunde lang ueber holprige Schotterpisten bis hin zum Strand - ohne Pinguine, aber trotzdem super schoen.


From Chiloé



From Chiloé


Die Fahrt an sich fuehrte uns durch sehr schoene Landstriche und die Menschen, die in diesen "Haeusern" leben, sind wirklich sehr bemerkenswert. Ein eigentuemliches Leben in und mit der Natur.
Nach einer weiteren nun warmen Nacht fuhren wir am naechsten Tag weiter ueber Castro (der Hauptstadt Chiloés, beruehmt fuer ihre Stelzenhaeuser am Hafen und der bunten Kirche) nach Cucao. Schon aus dem Bus konnte man im Osten eine merkwuerdig aussehende Wolke am Himmel erkennen, die sich schliesslich als Vorankuendigung eines Vulkanausbruchs auf dem Festland in Chaitén herausstellte. Die Inselbewohner waren sichtlich beunruhigt und man sah viele Leute mit ihren Handys telefonieren und sich nach der Lage erkundigen. Ein paar Tage spaeter brach der Vulkan dann ganz aus - fuer uns ein beeindruckendes Schauspiel aus der Ferne, fuer die evakuierten Bewohner der Umgebung sicherlich nicht so toll...

Das Schauspiel von Chiloé aus (die Rauchwolke zieht weg von uns Richtung Argentinien - zum Glueck):


From Chiloé


... und hier nochmal die Seitenansicht ein paar Tage spaeter von Puerto Montt aus (das ganze Ausmass der Rauchwolke wird erst sichtbar):

From Chiloé


Aber zurueck nach Cucao: das Ende der Welt - Teil 2. Ein winziges Dorf im Niemandsland am Eingang zum Nationalpark von Chiloé.


From Chiloé



From Chiloé


Hier kamen wir in einer einfachen Unterkunft am See unter und hatten in der Nacht den seit langem einmaligsten Sternenhimmel (Sternschnuppen inklusive - fast kitschig) ueber uns. Wir erkundeten einen Tag lang einen Teil des Nationalparks: mooriges Buschland und Urwald gehen hier ineinander ueber...


From Chiloé


und es wimmelt nur so von Voegeln. Till und ich verwandelten uns sofort zu Tierfotografen und knipsten und knipsten...


From Chiloé


Das Kontrastprogramm bot sich nur einige hundert Meter weiter vom Urwald: der tosende Pazifik, ein endlos langer Strand und ein Blick gen Neuseeland, einem unserer naechsten Ziele ;-)


From Chiloé



From Chiloé


Da das Wetter nach diesem schoenen Tag nicht mehr mitspielen wollte, entschieden wir uns gleich am darauffolgenden Tag zur Weiterfahrt nach Dalcahue, um von dort am naechsten Tag einen Ausflug auf eine weitere Insel zu machen, auf der eine Kirche steht, die komplett aus Holz besteht. Selbst die "Naegel" sind aus Holz - sehr beeindruckend.


From Chiloé


Dalcahue stellte sich aber leider als Reinfall heraus, unser "Hostal" (hat den Namen eigentlich nicht verdient) war echt furchtbar und wir fuhren nach dem Besuch der Holzkirche in dem verschlafenen Dorf Achao gleich weiter: zurueck aufs Festland!
Gestern sind wir also in Puerto Varas im Chilenischen Seengebiet angekommen, das wunderschoen an einem See mit Blick auf den Vulkan Osorno liegt, und werden hier erstmal bis Donnerstag bleiben. In dieser Zeit werden sich dann sicherlich auch mal die Wolken verziehen, die uns den Blick auf den Vulkan bisher versperren ;-) Dann geht's los auf Verwandtenbesuchstour von Tills Verwandtem x-ten Grades in Valdivia und meinem Cousin, der momentan in Temuco studiert.

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Geil Geil Geil! Immer noch neidisch! Freue mich schon auf die nächste Global Geschwister Telco! Und nun das Wetter: 30 Grad, Regenwahrscheinlichkeit 50%, keine Pinguine am Strand..

Anonym hat gesagt…

Echt krass, dass mit dem Vulkanausbruch! Zum Glück ist Euch nichts passiert...wäre ja auch schade um Till's Bart gewesen, wenn es den weggeburnt hätte! ;-)
Weiter so tolle Berichte und Bilder, Ihr zwei Schokobömbchen!
Greetz Andi

Unknown hat gesagt…

und wo bleibt der nachschub??? gehe täglich erwartungsvoll auf euren blog aus frucht der RSD Feed könnte nicht funktionieren.. ;-)
fand die telco einmal rund um die welt auch ziemlich cool!
auf ein baldiges würde ich sagen!!!
die sis.