8. Juli 2008

Expeditionen ins Tierreich

Auf den Spuren von Charles Darwin und Heinz Sielmann haben wir uns eineinhalb Wochen lang Zeit genommen, um eine kleine Foto- und Videodokumentation von den Galapagosinseln fuer Euch zu erstellen - siehe unsere neuen Alben!!!
Vor etwa zwei Wochen begann nach einer unendlich langen Busfahrt von Lima nach Guayaquil in eben dieser recht haesslichen Hafenstadt unser letztes Kapitel auf dem suedamerikanischen Kontinent: Ecuador! Wir haben Guayaquil (uebrigens die nach Einwohnerzahl groesste Stadt Ecuadors) allerdings auch nicht wegen ihrer Schoenheit angesteuert, sondern wollten eigentlich nur moeglichst schnell einen guten Deal fuer eine Last-Minute-Bootstour auf Galapagos finden. Was uns dann auch innerhalb eines Tages geglueckt ist!!! Bereits nach 3 Stunden und zwei Agenturen (Clarissa hatte allerdings auch schon einige per Internet zuvor gecheckt) hatten wir dann eine 5-Tages Tour in einem First Class Boot gebucht. War zwar kein richtiges Schnaeppchen, aber wenn man in Galapagoskategorien denkt - dann schon! Leider haben wir unsere Tickets jedoch nicht bei Mario gekauft, der laut Selbstauskunft ein "Especialist of the Galapagos Islands" ist - Zitat: "I am like a Gynecologist, I am working with the parts that people have fun with!" Naja, trotz grosser Sympathien hatten wir uns schon fuer ein anderes Angebot entschieden.
Getreu unserem Motto "auf den Spuren Darwins" hiess unsere (ca. 30m lange) Segelyacht "The Beagle", wie einst das Schiff mit dem Darwin auf die Inseln gelangte. Mit nur 13 Passagieren und insgesamt 7 Deluxe-Kabinen war angenehmes Reisen vorprogrammiert! Klimaanlage, eigenes Bad mit Dusche und warmes Wasser! Fehlte eigentlich nur noch Satelliten TV und sogar mein Bruder Oliver haette sich hier wohl gefuehlt ;-). Im Nachhinein waren wir dann eigentlich ganz froh, dass wir das Finale leider nicht sehen konnten! Also insgesamt Traumbedingungen, wenn da nicht der Seegang gewesen waere, der uns - da wir fast immer ueber Nacht unterwegs waren - um die ein oder andere Stunde Schlaf gebracht hat. Dafuer waren die Mitreisenden umso netter und unser Guide ein echter Gluecksgriff! Die Mitreisenden heisst: eine bunt gemischte Truppe zwischen lustigen Rentnern, ewig jung gebliebenen, und jungen Travelern wie uns. Um das Ganze jetzt nicht zu sehr in die Laenge zu ziehen: die Tour, die wir gemacht haben, habe ich fuer Euch mal in unsere Google-Weltkarte eingezeichnet (siehe rechts - ihr muesst natuerlich ein bischen reinzoomen).
Nach einem Besuch im Darwin Center (Aufzucht von Riesenschildkroeten) und in den Highlands von Santa Cruz, wo man selbige in offener Natur bestaunen kann, gings von Puerto Ayora aus los mit Kurs auf die Insel Floreana. Die naechsten Tage ging es dann ueber die Inseln Santiago und Bartolomé auf Genovesa und dann schliesslich wieder zurueck an die Nordseite von Santa Cruz.
Zu sehen gab es auf den Inseln das (Galapagos-) Uebliche ;-) wie z.B.
Riesenschildkroeten...

From Galapagos

... Wasserechsen...

From Galapagos

... Meeresschildkroeten (wir hatten waehrend der Tour oefter die Gelegenheit zum Schnorcheln)...

From Galapagos Tau...

... Galapagos Pinguine ...

From Galapagos

... suesse Seeloewenfamilien...

From Galapagos

... und natuerlich Blaufuss-, Rotfuss- und Nazcatoelpel (haben weder blaue noch rote Fuesse ;-)

From Galapagos

From Galapagos

From Galapagos

Alles in allem ein unfassbar beeindruckendes Erlebnis, so nah an all diese Tiere zu gelangen und das auch noch in freier Wildbahn! Die Tiere sind meistens ueberhaupt nicht beeindruckt von der Praesenz von Menschen und gehen einfach ihren gewoehnlichen Geschaeften nach. Das ist absolut einmalig und "strongly recommended".
Ach ja, ein weiteres Highlight war der Sprung (bzw. die Spruenge) in den Aequator, den wir auf unserer Bootstour zweimal ueberquert haben (jeweils auf dem Weg nach Genovesa und zurueck). Also der Aequator - das muss man hier noch einmal ganz deutlich schreiben - ist natuerlich fuer die Ecuadorianer, was die Kuh fuer die Inder ist - HEILIG. Und wenn man ihn ueberquert, dann ist das schon eine kleine Zeremonie wert. Auf dem Hinweg blieb uns die Sache zum Glueck erspart (die Ueberquerung war irgendwann zwischen 2 und 3 Uhr morgens und daher liess man uns in unseren Kajueten schlafen). Aber auf dem Rueckweg gabs dann keine Gnade mehr. Kurz vor der Ueberquerung wurde es unruhig an Bord. Der Guide meinte wir sollten uns jetzt alle fuer den "Sprung in den Aequator" bereit machen - was uns alle etwas ratlos machte... so auf einer Segelyacht mitten auf hoher See! Aber dann wurde bald alles klar. Ab in die Badehose und der Guide machts vor: bei genau null Grad noerdlicher bzw. suedlicher Breite droehnt die Schiffssirene und ab gehts ueber die Reeling ins Wasser. Was uns anfangs als etwas abstruse Idee erschien, stellte sich alsbald als eine RIESEN-GAUDI raus! Was auch einige Bilder in unserem Album dokumentieren... danach gab's dann einen kleinen Umtrunk mit Rum-Cola und dann konnten die Motoren wieder angeworfen werden. Ja, leider kamen wir waehrend unserer 5 taegigen Fahrt kein einziges Mal zum Segeln - es haette einfach zu viel Zeit in Anspruch genommen. Ein Jammer! Aber die Yacht war trotzdem ein kleines Paradies im Paradies verglichen zu den anderen reinen Motoryachten um uns rum! Bemerkenswert war uebrigens auch, dass wir zu keinem Zeitpunkt unserer Tour das Gefuehl von Massentourismus hatten. Ausser ein paar nervigen amerikansichen Kids ("Come on turtle, give me a smile!") gabs nur ein paar dutzend Touristen, denen man immer gut aus dem Weg gehen konnte!
Da wir schon im Vorhinein beschlossen hatten, noch ein paar Tage laenger auf den Galapagos-Inseln zu verbringen, ging es fuer uns nicht vom Schiff zum Flughafen (wie fuer die restlichen Passagiere) sondern wieder zurueck nach Puerto Ayora (sowas wie die Hauptstadt von Santa Cruz). Hier hatten wir naemlich schon am Tag vor der Abreise einen Tauchgang reserviert, um uns auch noch einmal ausgiebig die Unterwasserfauna zu Gemuete zu fuehren. Da Galapagos wegen recht heftiger Stroemungen als eher schwieriges Tauchterrain gilt, haben wir es erst mal ruhig angehen lassen mit zwei Tauchgaengen in der Bucht vor Puerto Ayora. Nachdem der Tauchgang aber sehr gut verlaufen ist (unser erster gemeinsamer!) und wir den Tauchguide auch fuer tauglich befunden haben, konnten wir uns dann doch nicht zurueckhalten noch zwei weitere Tauchgaenge bei den "Gordon Rocks" zu buchen. Das sind drei grosse Felsen vor der Ostkueste von Santa Cruz wo es vor spektakulaeren Meerestieren nur so wimmelt - allen voran Hammerhaie!!! Und das war mal wieder eine richtig gute Entscheidung, denn diese Tauchgaenge waren wirklich unvergesslich und der perfekte Abschluss unseres wunderbaren Besuchs auf dem Galapagosarchipel... wie man sieht:
Ein Hammerhai kommt selten allein... jedenfalls auf Galapagos ;-)



Ach ja, wenn wir mal an einem Tag nicht so viel zu tun hatten, haben wir uns einfach an den Traumstrand ca. 40 Gehminuten von Puerto Ayora entfernt geflezt, wo neben einem die Meerechsen rumspazieren und man ab und an in den Wellen Riesen Meeresschildkroeten entdeckt...
Neidisch geworden? ZURECHT!

PS. alle Aufnahmen stammen tatsaechlich von uns und nach unserem Wissen sind waehrend der Dreharbeiten keine Tiere ums leben gekommen - ausser vielleicht der ein oder andere Moskito ;-)
PPS. Inzwischen sind wir nach einem kurzen Zwischenstopp in Guayaquil an der Pazifikkueste von Ecuador in Puerto Lopez, wo wir morgen auf Buckelwal Beobachtung fahren!!!

5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Endlich wieder ein Post von Euch!!! Wusste ja, dass es Euch gut geht, war jedoch soooo neugierig und auf den Bericht und die Bilder gespannt. Traumhaft, mir geht so richtig das Herz auf - will auch dahin!!! Euch weiter eine wunderschöne Reise und uns viele Berichte und Bilder. Liebe Grüße, D.

Anonym hat gesagt…

Wenn ich Euch erwische könnt Ihr was erleben... Da lerne ich 10 Jahre lang Tierlexika auswendig um auf einer vollplastilinen Großstadtinsel zu landen und mir die Berichte meines (als zweiten in der Erbfolge geborenen) Bruders von 2 Wochen Luxus Segeltörns mit Hammerhaiplantschen durchlesen zu müssen... Na wartet!!! (Das Wetter: Singapur 20 Grad und wechselhaft)

Anonym hat gesagt…

20 Grad ist natürlich gelogen.. meinte 30 Grad.. 20 Grad kalt ist es hier seit der letzten Eiszeit nicht mehr gewesen!

Anonym hat gesagt…

Schliesse mich vollinhaltlich anonym D. an! Weiterhin viel Glück.
Übrigens, Erbfolgen kann man auch ändern, sollte anonym Singapur auf seine Drohungen Taten folgen lassen.

Anonym hat gesagt…

Vielen Dank für diesen super Post!! Tolle Bilder und klasse Videos! Und ganz besonders beneide ich Euch um das Äquator-Jumping!!!

Liebe Grüße
Andi