4. Dezember 2008

Von kleinen Laoten und grossen Elephanten

Inzwischen sind wir im relaxten Luang Prabang, der alten Koenigsstadt von Laos, gelandet und haben uns von dem gelassenen "way of life" der Laoten komplett anstecken lassen. Kurz bevor es in Bangkok ungemuetlich wurde, hatten wir uns nach zwei vollgepackten Orga-Tagen mit dem Nachtbus nach Chiang Rai im Norden Thailands aufgemacht. Von dort sprangen wir dann gleich auf den naechsten "local bus" zur laotischen Grenze und setzten ueber den Mekong nach Huay Xai, einem laotischen Grenzort, ueber. Hier angekommen waren wir zunaechst nicht sehr von Laos angetan, aber der Charme von solchen Grenzorten haelt sich eben auch in "Grenzen" :-) Am naechsten Tag machten wir uns direkt weiter nach Luang Nam Tha, einem Ort weit im Norden von Laos in der Naehe der chinesischen Grenze, von dem aus man schoene Treks in den Urwald und zu kleinen, von der Zivilisation abgeschnittenen, Doerfern unternehmen kann. Nur leider laeuft es manchmal eben nicht so, wie es soll auf einer Reise, und so kam es, dass zuerst ich und dann Clarissa von Magen-Darm-Problemen heimgesucht wurden, so dass wir unseren bereits gebuchten 2-Tages-Trek schweren Herzens stornieren mussten. Dennoch fanden wir die 4 Tage, die wir in dem kleinen Bergdoerfchen verbrachten, sehr erholsam, insbesondere nach der ganzen Reiserei in Myanmar und dann ueber Bangkok nach Laos. Auch die Einheimischen hier waren schon wesentlich freundlicher als die Jungs an der Grenze... allerdings waren durch Myanmar unsere Erwartungen an die Freundlichkeit von Einheimischen auch in ziemlich hohe Sphaeren gestiegen ;-) Am Ende hatte ich wenigstens eine Halbtagestour mit dem Mountainbike durch die naehere Umgebung von Luang Nam Tha unternehmen koennen und so ein Minimalprogramm absolviert.
Gesundheitlich wieder voll etabliert ging es dann vor fast einer Woche weiter nach Luang Prabang.
Blick ueber Luang Prabang:
From Laos

Die Busfahrt fuehrte uns durch atemberaubende Berg- und Huegellandschaften, die uns nochmal darin bestaetigten, dass wir wohl wieder hierher kommen muessen, um das nachzuholen, was wir nun durch Zeitmangel und Krankheit bedingt einfach auslassen mussten. In Luang Prabang angekommen, haben wir uns dann endgueltig von Land und Leuten einnehmen lassen und beschlossen, hier fuer ein paar Tage unser Lager aufzuschlagen und nun auch endlich wieder aktiver zu werden. So waren wir 2 Tage auf einem Elephantencamp, bei dem man lernt, selbst einen Elephanten zu reiten. DER ABSOLUTE HAMMER! Diese Tiere sind einfach wunderbar liebenswuerdig, riesig und trotzdem noch unheimlich grazil, wenn sie ganz vorsichtig einen Fuss vor den anderen setzen. Eines der Highlights war auf jeden Fall das Bad im Fluss mit den Elis!

From Laos

Am zweiten Tag des Elephantencamps stand, nach einer eisig kalten Nacht, dann auch noch ein wenig Sport auf dem Programm und so waren wir ca. 2 Stunden Kayaken... das Reiten auf den Elephanten war allerdings auch nicht ganz ohne gewesen und so spueren wir diverse Koerperteile immer noch...
Gestern haben wir dann einen eintaegigen Kochkurs gemacht, um die leckeren Gerichte, die wir hier die ganze Zeit geniessen, auch zu Hause mal zu kochen. Hat viel Spass gemacht und auch die interkulturelle Note kam beim Essen von frittierten Maden nicht zu kurz :-)

From Laos

... die Dinger schmecken uebrigens echt gar nicht so schlecht - geht so in Richtung knusprige Erdnuesse! Ach ja, das Essen hier in Laos und speziell in Luang Prabang ist natuerlich auch eine willkommene Abwechslung, nach dem recht durchschnittlichen Essen in Myanmar. Hier gibt es besten Kaffee, Croissants und frische Baguettes (gepriesen seien die franzoesischen Kolonialherren), aber natuerlich auch extrem leckeres laotisches Essen, das in aller erster Linie aus Fleisch oder Fisch und "sticky rice" "mit scharf" in jeglicher Form besteht (daher auch der Kochkurs).
Ansonsten waren die Tage in der letzten Woche auch immer wieder von Recherchen zur Situation in Bangkok gepraegt. Mit wachsender Sorge beobachteten wir die Lage, da ja Anfang naechster Woche Anna und Nico zu uns stossen werden, die eigentlich ueber Bangkok nach Laos fliegen sollten. Inzwischen haben die beiden zum Glueck einen anderen (leider auch extrem beschwerlichen) Weg gefunden. Sie werden ueber Seoul, Phnom Penh und Vientiane fliegen muessen und dadurch erst einen Tag spaeter zu uns stossen als geplant. Aber jetzt sind wir einfach nur froh, dass sie eine Loesung gefunden haben und wir bald zusammen reisen werden.
Morgen werden wir uebrigens nach einer wunderbaren Woche in Luang Prabang doch endlich den Bus nach Vientiane nehmen und zwei Tage dort bleiben, bevor wir weiter nach Pakse fahren, ganz im Sueden des Landes. Dort werden wir hoffentlich am 10. Dezember Anna und Nico in Empfang nehmen und dann werdet ihr auch bald wieder von unseren Abenteuern erfahren.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Hallo Clarissa, und unbekannterweise hallo Till,

ich verfolge schon die ganze Zeit über mit großem Interesse Eure tolle Reise. Im Moment befindet Ihr Euch ja in der Gegend, die ich auch mal vier Monate lang bereist habe. Und Myanmar und Laos (und vor allem Luang Prabang!) zählten in jedem Fall zu meinen großen Lieblingsorten dort. Daher schwelge ich voller Neid in Eurer Bildergalerie umher und erkenne sehr viele Orte wieder, an denen ich auch war.
Ich nehme fast an, dass Vietnam und Kambodscha damit auch noch auf der Reiseroute liegen -- meine besten Empfehlungen dafür habt Ihr jedenfalls. Vietnam braucht u.U. etwas mehr Zeit um sich damit anzufreundet, war für mich aber im Nachgang nicht minder faszinierend, v.a. geschichtlich.
Tja, und Kambodscha bewegt sich gefühlsmäßig irgendwo zwischen Laos und Myanmar, ging mir jedenfalls ans Herz -- müsste also genau Euer Fall sein. Angkor kann man ja fast nicht auslassen, ist genau die richtige Ergänzung zu Bagan.
Aber hey, ihr braucht ja keine Reisetips von mir. Ich wollte hiermit nur kurz die Gelegenhheit nutzen, Euch zu sagen, wie sehr ich Euch beneide. Ich wünsche Euch noch von ganzen Herzen viel Spaß. Genießt die Zeit in vollen Zügen (und Bussen).

Beste Grüße (aus Darmstadt),
Chara.